- schwäbischer Dichterbund
- schwäbischer Dichterbund,schwäbische Dichterschule, schwäbische Schule, württembergischer Dichterkreis (zwischen 1810 und 1850) um L. Uhland und J. Kerner. Der ursprüngliche Kreis, dem noch G. Schwab, K. F. H. Mayer und Heinrich Köstlin (* 1787, ✝ 1859) angehörten, erweiterte sich später um W. Hauff, Gustav Pfizer (* 1807, ✝ 1890), J. G. Fischer und E. Mörike. Gemeinsame Merkmale dieser Gruppe eigenständiger Dichterpersönlichkeiten sind Heimatverbundenheit, die Herkunft aus der traditionsbewussten bürgerlichen Honoratiorenschicht, die harmonische Verbindung von dichterischem Schaffen, wissenschaftliche Tätigkeit und bürgerlicher Beruf, die Pflege volkstümlicher Formen sowie die Bevorzugung mittelalterlicher und lokaler Stoffe. Standen die Tübinger Anfänge des schwäbischen Dichterbundes noch im Zeichen der Romantik (schwäbische Romantik), so dominierten später deutlich biedermeierliche Züge. Die auf das Lokale verengte Perspektive und eine Vorliebe für das Kleine und Idyllische machten den Kreis später zur Zielscheibe des Spotts H. Heines (»Schwabenspiegel«, 1838) und der Jungdeutschen (K. Gutzkow, »Goethe, Uhland und Prometheus«, 1839).H. O. Burger: Schwäb. Romantik (1928);G. Storz: Schwäb. Romantik. Dichter u. Dichterkreise im alten Württemberg (1967).
Universal-Lexikon. 2012.